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dvogel82

Purim - ein Freudenfest


Purim ist ein jüdisches Freudenfest, das dieses Jahr am 7./8. März stattfand. Es erinnert daran, dass die mutige Königin Esther das jüdische Volk einst vor der Vernichtung bewahrte. Trauerreden und Fasten sind an diesem Tag verboten. Dafür fasten viele Juden am Tag vor Purim, da dies Königin Esther und ihr Volk damals auch getan hatten. Purim bedeutet Los, denn der böse Minister Haman liess durch ein Los den Tag festlegen, an dem die Jüdinnen und Juden im Persischen Reich getötet werden sollten. Königin Esther hatte Haman als Feind der Jüdinnen und Juden vor ihrem Mann, König Ahasweros, entlarven können. Dabei riskierte sie ihr Leben, da niemand dem König ohne ausdrückliche Einladung gegenübertreten durfte. An Purim wird aus der Esther-Schriftrolle vorgelesen, ein Festmahl genossen, Arme werden unterstützt, Purim-Spiele aufgeführt, die Kinder bekommen Süssigkeiten und man beschenkt sich gegenseitig. An Purim feiern viele Menschen richtig ausgelassen. Sie tragen wie beim Karneval bunte Kostüme, alle singen, tanzen, spielen und haben viel Spass. Der Talmud fordert sie sogar dazu auf, so viel Alkohol zu trinken, dass sie nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden können. Das gilt natürlich nicht für Kinder und Jugendliche. Und auch Erwachsene sollten das nicht zu wörtlich nehmen (trotzdem ist das für viele eine Legitimation sich zu betrinken). Gemeint ist damit, dass Jüdinnen und Juden (und mit ihnen alle anderen Israelis und Besucher) an diesem Tag allen Grund haben, eine ausgelassene Party zu feiern. Oft laden sich Familien und Freunde zu ausgiebigen Festmahlzeiten ein. Dabei erinnert auch das Tischgebet an das Purim-Wunder. Viele beschenken sich gegenseitig. Wer kann, macht ausserdem mindestens zwei bedürftigen Menschen eine Freude und spendet an Wohltätigkeitsorganisationen. In der Synagoge (sowie an vielen privaten Familienfeiern) wird am Purim-Tag die Esther-Rolle, das biblische Buch Esther, vorgelesen. Niemand darf ein Wort verpassen. Sobald der Name "Haman" fällt, klappern alle Besucher mit lauten Rasseln und rufen "buuuh!". Denn Haman war einst ihr Feind und mit dem Lärm wollen sie das Andenken an ihn vernichten.

An Purim sollen Jüdinnen und Juden die folgenden 5 Gebote erfüllen:

  • Der Lesung der Esther-Rolle beiwohnen

  • Freunden Speisen schenken

  • Mindestens zwei Bedürftigen Geldgeschenke machen

  • Ein Festmahl essen und Alkohol trinken

  • Spezielle Einfügungen zu Purim in den Gebeten sprechen

Wie an anderen Festen auch wünscht man sich ein frohes Purimfest, Purim same’ach. Ein besonderes Gebäck zu Purim sind die Haman-Ohren. Aus Mürbeteig werden kleine Dreiecke geformt und mit Mohn, Schokolade oder Ähnlichen gefüllt werden - wir kennen dieses Gebäck in der Schweiz als "Pfaffenhüetli".


Natürlich haben wir in der KiTa auch Purim gefeiert. Die Kinder kamen am Sonntag vor Purim in originellen Verkleidungen als König, Prinzessin, Maler, Superman, Erdbeere, Schäfchen, Rotkäppchen, Bauarbeiter und vieles mehr. Jedes Kind wurde kostümiert fotografiert. Leider kamen nur ganz wenige Mitarbeitende der Aufforderung nach sich zu verkleiden. So waren Alisa als Winnie Poo und Pnina und ich als Dalmatiner (war nicht abgesprochen) echte Hingucker! Manche Kolleginnen flochten sich Zöpfe, in die sie bunte Schleifen banden. Von Eltern und Vorgesetzten wurden wir als Team, aber auch persönlich, reich beschenkt. Das war ein richtig lustiger Tag.

Eine Woche zuvor wurden schon Purim-Fotos von den Kindern gemacht - sie wurden als Bonbons verkleidet, weil unsere Gruppe so heisst und die Namensschilder die Kinder Bonbons sind. Bei manchen Kindern war es eine Herausforderung, dafür zu sorgen, dass sie das Kostüm bis zum Fotoshooting nicht auszogen.

Am Montag folgte ein weiteres Highlight! ADI Jerusalem bekam Besuch von der Feuerwehr. Sie rückten mit je zwei Löschfahrzeugen und Feuerwehr-Motorrädern an und alle Feuerwehrleute trugen bunte Spitzhüte. Neben lauter Musik, Tanz und Gesang wurden die Kinder beschenkt und durften sich auf dem "Tatütata-Töff" oder hoch oben in der Fahrerkabine der Löschfahrzeuge fotografieren lassen. Immer wieder heulten die Sirenen und flackerte das Blaulicht dazu. Es hat mich berührt und beeindruckt, wie liebevoll die Feuerwehrleute auf die Kinder zu- und eingegangen sind! Viele Kinder kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, anderen war der Trubel und Lärm nicht ganz geheuer. Leider habe ich zu diesem Event keine Bilder gefunden. Von "unseren" Kindern in der Kindertagesstätte darf ich aus Gründen des Datenschutzes und Berufsgeheimnisses keine Fotos machen also stelle ich euch eine Galerie mit Bildern aus dem stationären Bereich zusammen, die auch auf der Website zu finden sind und deshalb verwendet werden dürfen.


2019 war ich an Purim in Israel und wurde von einer befreundeten Familie zur Purim-Party eingeladen. Es war alles sehr spontan und kurzfristig (was in Israel völlig normal und üblich ist), darum blieben mir nur einige Stunden, um mir ein Kostüm zuzulegen und ich ging als Leopardin. Die Tage zuvor war es kühl und windig gewesen aber an Purim wurde es frühlingshaft warm (über 20°) und ich schwitzte fürchterlich in meinem Kostüm. (-;


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